Projektbasiertes Arbeiten mit (digital) erfahrenen Schülergruppen

Projektbasiertes Arbeiten mit (digital) erfahrenen Schülergruppen
2
Okt

Manche Klassen und Kurse arbeiten bereits seit Jahren mit digitalen Arbeitsmitteln im Unterricht. Sie haben optimalerweise nicht nur gelernt, digitale Arbeitsblätter auszufüllen, sondern eine erfolgreiche Recherche mit kritischer Quellenanalyse durchzuführen, gemeinsam und kreativ digitale Produkte zu erarbeiten und dabei eloquent die Möglichkeiten digitaler Kommunikationswege auszuschöpfen. Was nun? Das nächste Tool einführen?

Über Lernförderliches

Lernende sollten nutzen, was ihnen beim Lernen hilft. Wenn also ein weiterer Dienst oder eine zusätzliche App diesem Ziel entspricht, ist das in Ordnung. Grundsätzlich gilt es aber im Blick zu behalten, dass Schülerinnen und Schüler in der Lage sein sollten, lernförderliche Arbeitsabläufe zu erkennen und zunehmend selbstständig zu planen. Gerade wenn die Themen komplexer werden und wenn mehrere Personen beteiligt sind, kann eine Metareflexion über die eigene gezielte Anwendung bereits bekannter Tools zielführender sein, als die Implementierung immer neuer Werkzeuge.

Planen lernen

Diese Metareflexion kann geübt werden. Typische Arbeitsabläufe, wie Quellen suchen, Produzieren, Präsentieren, Rückmelden, Verbessern, in einen größeren Zusammenhang stellen, als Lerngrundlage aufarbeiten, etc. sind einzeln bereits bekannt. Ihr Zusammenspiel kann zunächst vom Lehrenden geplant und verdeutlicht werden, um in folgenden Projekten die Planung zunehmend in die Hände der Lernenden zu legen.

Über den Workshop

Arbeitet man mit einem Kurs oder einer Klasse über mehrere Jahre mit digitalen Arbeitsmitteln, ergibt sich ein Maß an Medienkompetenz, das genutzt werden kann, um fortgeschrittene Arten der Zusammenarbeit und darauffolgend gänzlich selbstbestimmte Projektarbeit zu erproben. Aufbauend auf den notwendigen Voraussetzungen für solch ein Unterrichtsvorhaben wird zum einen eine Aufgabenmatrix vorgestellt, die bekannte Arbeitsweisen aufgreift und strukturiert Zusammenarbeit plant. Ferner sollen die didaktischen Überlegungen bei der Arbeit mit Projektplanungstools vorgestellt werden, die die Schülergruppe in die Verantwortung nehmen, selbstständig und kollaborativ Planung und Durchführung eines Projekts vorzunehmen.

In einem weiteren Unterrichtsimpuls am Donnerstag geht es um interaktivierbare Karten im Unterricht. Vorgestellt wird uMap – eine Subdomain von OpenStreetMap, die es ermöglicht, ansprechende Karten zu nutzen, zu erstellen oder gar zu interaktivieren. Anders als bei anderen Kartendiensten werden hier sämtliche Daten und Kartendarstellungen unter freier Lizenz angeboten und können so (auch auf digitalen Wegen) angepasst und verbreitet werden.

Über den Dozenten

André Hermes ist Lehrer für Erdkunde und Sport am Gymnasium Ursulaschule in Osnabrück. Dort lebt er auch seinen Hang zur Medienberatung aus. Zugleich arbeitet er als Lehrbeauftragter am Institut für Geographie der Universität Osnabrück im Bereich der Geographiedidaktik mit dem Schwerpunkt Lehren und Lernen im digitalen Wandel. Nebenbei bloggt er über Digitales in der Schule und darf zuweilen Workshops leiten. Er ist verheiratet und hat vier Söhne.
Links

https://medienberaterbloggt.de