Mit Flipped Classroom den Fremdsprachenunterricht bereichern

Mit Flipped Classroom den Fremdsprachenunterricht bereichern
30
Sep

Der Flipped Classroom oder auch Inverted Classroom stellt den Unterricht auf den Kopf. Dahinter steckt ein Konzept, bei dem der Wissenserwerb autonom zu Hause, meist mithilfe von Lernvideos, erfolgt und die Wissenskonstruktion mit den Mitschülern und dem Lehrer im Unterricht geschieht. Somit wird im Unterricht der Fokus auf die Übung und das Kommunizieren über neue Inhalte gesetzt, welches zu einer vertiefenden Auseinandersetzung führt.

Der umgedrehte Fremdsprachenunterricht

Für den Fremdsprachenunterricht (FSU) bietet dieses Konzept einen neuen und interessanten Ansatz und viele Möglichkeiten, die Sprechfähigkeit zu steigern. Dadurch, dass das Sprechen über neue Inhalte in den Vordergrund tritt und gleichzeitig die Spracherwerbsphase auf die individuellen Bedürfnisse der SchülerInnen angepasst werden kann, kann Differenzierung durch verschiedene Materialen, Methoden und Sozialformen gezielt umgesetzt werden.

Ein Konzept – Förderung mehrerer Kompetenzen

Durch das selbstständige Aneignen neuer Inhalte und das anschließende Verarbeiten im Unterricht wird von den Schülern viel verlangt. Das Erschließen neuer Inhalte durch vornehmlich Lernvideos verstärkt den bewussten Umgang mit Lernstrategien. Damit Flipped Classroom erfolgreich und effektiv ist, reicht es nicht, die SchülerInnen lediglich ein Lernvideo anschauen zu lassen. Neben der Förderung von Lernstrategien und kommunikativen Kompetenzen steht der kooperative und kollaborative Gedanken im Vordergrund. Das anschließende gemeinsame Vertiefen der individuell erarbeiteten Inhalte in Partner- und Gruppenarbeit fördert soziale Kompetenzen.

Aufbau des Workshop – Potentiale des Flipped Classroom im FSU

Die sinnvolle und effektive Umsetzung von Flipped Classroom im FSU erfordert von Seiten der Lehrkraft eine Bewusstmachung über verschiedene Schritte wie z.B. die Heranführung der SchülerInnen an die selbstständige Arbeit mit Lernvideos. Im Workshop werden verschiedene Methoden zur Einführung vorgestellt und reflektiert. Anschließend werden verschiedene praxiserprobte Einsatzmöglichkeiten aus dem Englischunterricht in der Oberstufe und Spanischunterricht als neueinsetzende Fremdsprache ab der Klasse 11 vorgestellt. Dies zeigt den Teilnehmern des Workshops zwei Ansätze des Konzeptes. (1) Einsatz im fortgeschrittenen FSU mit Schwerpunkt auf Inhalt gekoppelt mit erweiterter Spracharbeit und (2)  Einsatz im Anfängerunterricht mit Schwerpunkt auf  Grammatik- und Wortschatzarbeit. Abschließend berichtet Mareike Gloeckner über ihre fast 3jährige Erfahrung von den ersten Versuchen und Weiterentwicklung des Konzeptes und Teilnahme an dem Projekt „Flip your Class“.

Alle weiteren Informationen zum Lehrerkongress 2016: www.excitingedu.de/veranstaltungen/lehrerkongress-2016/

Über die Teilgeberin Mareike Gloeckner

Mareike Gloeckner ist seit 2012 Lehrerin und unterrichtet seit April 2012 an der Anna Freud Schule in Berlin. Seit 2013 befasst sie sich verstärkt mit Konzepten zum Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht, u.a. Virtuelle Lernplattform Moodle, Interactive Whiteboards und digitale Anwendungen zur Förderung der Mündlichkeit und schreibt dazu Artikel und bietet Workshops für Lehrer an. Anfang 2014 startete sie ein Pilotprojekt in ihrem Spanischunterricht und setzt dieses Konzept auch in ihrem Englischunterricht ein und entwickelt es stets weiter. Seit 2015 ist sie Teil des Projektes „Flip your Class“ der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Bertelsmannstiftung.

Weiterführende Links:

https://modernlanguageteaching.com/
http://flipyourclass.christian-spannagel.de/
http://www.umgedrehterunterricht.de/
https://www.youtube.com/channel/UC3a9huqgQHze4mGMionCpeg