Die Medienentwicklung an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel

Die Medienentwicklung an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule Kassel
31
Aug

Warum das Lichtenberg-Gymnasium im Landkreis Kassel bereits im Jahr 2007 die Auszeichnung „Medienschule des Landes Hessen“ erhalten hat, wird Besucher*innen der Schule schnell ersichtlich: wohin sie auch blicken, „Neue Medien“ sind für die Lehrenden und Lernenden ein selbstverständlicher Bestandteil ihres schulischen Alltags.

Gut 10 Jahre später hat diese Auszeichnung weiter Früchte getragen und das Lichtenberg-Gymnasium ist einem ständigen Wandel unterzogen. Die Ausstattung wird ausgebaut und verändert, Konzepte werden umgeschrieben und die Diskussionen zum Thema „Digitalität“ brechen innerhalb der Schulgemeinde nicht ab, sondern gehen auf unterschiedlichen Ebenen weiter, verschärfen sich, spitzen sich zu und sind elementarer Bestandteil der Schulentwicklung geworden.

Digitale Anfänge

Motoren dieser Schulentwicklung sind auf vielen Ebenen vorzufinden: sowohl der aufgeschlossenen Grundhaltung der Schulleitung(en) wie auch der des Kollegiums ist zu verdanken, dass allen Lehrer*innen und Schüler*innen heute eine schnelle und einfache Ausleihe und Nutzung unterschiedlichster digitaler Medien möglich ist. Organisiert und koordiniert wird die Ausleihe über eine Medienwerkstatt.

Eigens angelernte IT-interessierte und begabte Schüler*innen sorgen für eine verlässliche personelle Besetzung der Medienausleihe und erhalten für ihren selbstorganisierten Einsatz eine stundenweise Bezahlung. Die Ausleihe ist vor Beginn des Unterrichts und in den Pausen bis in den Nachmittagsbereich (14:30 Uhr) hinein geöffnet. Über ein Online-Medienbuchungssystem können die Lehrkräfte technische Geräte für sich und ihre Lerngruppen reservieren lassen.

Oberstufenschülern und Oberstufenschülerinnen ist es möglich, sich gegen Hinterlegung eines Pfands, einen Laptop, ein Tablet oder andere Endgeräte und Medien auszuleihen. Mittelstufenschüler*innen müssen für die Ausleihe von technischen Geräten einen von einer Lehrkraft unterzeichneten Medienausleihzettel vorlegen.

Die Ausleihe verfügt u.a. über Laptopwagen, iPads (Tablets), Beamer und Videokameras. Aus Gründen der Sicherheit kann dieser Bereich nur über einen Finger-Scanner betreten werden. Darüber hinaus gibt es einen Still-Arbeitsraum für die Lehrkräfte sowie vier moderne „Computerräume“, die mit iMac Computern ausgestattet sind. Auffallend ist die Anordnung der Computer auf einer Theke entlang der Wände. Die klassisch eingerichteten Computer-Räume waren bereits im Jahr der Planung (2008) schon bald nicht wirklich zukunftsfähig. Sinnvoller erschien die Einrichtung von Räumen mit flexiblem Mobiliar, die Schaffung von freien Arbeitsplätzen, Stillarbeitsbereichen und einem Präsentationsbereich.

Digitale Entwicklung

Mittlerweile ist die Schule fast vollständig mit WLAN versorgt. Die Lehrkräfte und die Schüler*innen können in fast jedem Klassenraum mit personalisiertem/eigenem Smartphone, Tablet oder Laptop auf Wunsch ins Netz gehen (BYOD). Viele Schüler*innen bringen für den Unterricht auch ihr eigenes mobiles Endgerät mit. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch Eins-zu-eins ausgestattete Lerngruppen ab dem siebten Jahrgang.

Den Oberstufenschüler*innen wird ermöglicht, im Selbstlernbereich die fest installierten Computer sowie die entliehenen oder privaten Medien zu den verschiedensten Zwecken (z.B. Anfertigung von Hausaufgaben, Durchführung von Recherchen etc.) zu nutzen.

Beachtenswert ist auch die Nutzung der „Neuen Medien“ im künstlerisch-kreativen Bereich des Gymnasiums: Neben einem Theaterraum, in dem die Lehrer*innen die gesamte Beleuchtung über ein iPad steuern können, bearbeiten die Schüler*innen im Bereich der Kunst-Werkstatt Video-Schnitte an ihren Computern und produzieren eigene kleine Filme. Den Lehrer*innen wie auch den Schüler*innen werden auf Nachfrage 1-2 Mal im Jahr einschlägige interne Fortbildungsmöglichkeiten angeboten.

Eine eigens gegründete Medienkonzeptgruppe (Arbeitsgruppe der Lehrer*innen) hat neben dem Ausbau der Ausstattung die Schulentwicklungsfelder „Unterrichtskonzepte“ und „Fortbildungskonzepte“ im Blick und trifft sich alle 6-8 Wochen, um die Medienbildung der Schule stetig fortzuentwickeln.

Über den Talk

Der Talk greift die Entwicklungen hinsichtlich der Ausstattung, der Konzepte, aber auch der Irrwege der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule im Bereich der Medienbildung der letzten 10 Jahre auf und skizziert dabei auch mögliche Perspektiven für die kommenden 10 Jahre.

In diesen zeitlichen Abriss eingebettet, berichtet der Referent darüber hinaus über die beiden großen Medienprojekte der Schule (Comenius-Regio 2013-2015 und Erasmus+ 2015-2017) und stellt erste Erfahrungen als Pilotschule des Projekts Schul-Cloud (HPI Potsdam) vor.

Über den Dozenten

Thomas Maxara, 43, ist seit dem Jahr 2005 Lehrer an der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Kassel und unterrichtet die Fächer Mathematik und kath. Religion.

An der Schule ist er mitverantwortlich für den Bereich IT und das „Lernen mit (neuen) Medien“. Thomas Maxara hat seit vielen Jahren Erfahrungen im Bereich der schulinternen, regionalen und überregionalen Lehrer*innenfortbildung.

Seit dem Jahr 2016 ist er als Fachberater Medienbildung an das Staatliche Schulamt in Kassel abgeordnet.

Links

https://lg-ks.de

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