Mithilfe einer Nutzwertanalyse – einem Punktebewertungsverfahren – wurden neun Plattformen für Bildungs-Apps untersucht (letzter Bericht auf eduAppster). Die Kriterien, nach denen die Analyse erfolgte waren: Schulfach, Schulstufe, Schulart, Preis, Bewertung, System, Usability und Design. Auf Basis dieser Unterscheidungen wurden die besten drei Plattformen ermittelt. Auf dem Weg zur Entwicklung einer eigenen Plattform (eduAppster), ging es im nächsten Schritt nun darum, eigene Kategorien für die App-Recherche zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Lehrkräfte abgestimmt sind. Die studierenden Lehrkräfte der FH Burgenland verknüpfte dabei die Erkenntnisse der vorangegangenen Analyse mit ihrem Wissen aus den Fortbildungsstudium „Angewandtes Wissensmanagement“.
Die Herangehensweise
Hinsichtlich der Frage, wie man diese Kategorien erstellen sollte, entschied sich das eduAppster-Projektteam für eine abgewandelte Form der „Card Sorting“-Methode. Die „Card Sorting“-Methode bietet eine einfache und daher weitverbreitete, partizipative Möglichkeit Gedanken zu strukturieren und zu visualisieren. Sie ist eine gängige Methode bei der Strukturierung von Apps oder Websites.
Das ‚Werkzeug‘ – verschiedenfarbige Klebezettel – wurden mit den als Hauptkategorien gedachten Überschriften versehen und an einer weißen Wand angebracht. Der Anfang war gemacht und die erste Hierachieebene nahm im weiteren Diskussionsverlauf sukzessive Gestalt an. Neben den üblichen Suchparametern wie ‚Schulfach‘ und ‚Schulstufen‘ war es uns auch wichtig, andere Suchbegriffe zu berücksichtigen, die sich als nützlich erweisen könnten. So wurden auch das Modell der Wissensbausteine nach Probst, sowie die Taxonomiestufen nach Bloom bedacht.
Die Abbildung zeigt einen Teilbereich der Kategorienentwicklung mit der „Card Sorting“-Methode. Die zweite und dritte Hierarchieebene zu finden, stellte sich als die größere Herausforderung dar, da sich eine Zuordnung nicht immer als eindeutig erwies. Aufgrund dessen wurde beschlossen, Mehrfachnennungen in Zweifelsfällen zuzulassen.
Das Ergebnis
Die endgültige Nomenklatur, die mit der „Card Sorting“-Methode entstand, wurde dann in ein Diagramm überführt. Die wesentlichen Kategorien sind nachfolgend mit einigen Beispielen angeführt:
- App: entspricht einer Direktsuche
- Unterrichtsphase: differenziert, ob die App für den Stundeneinstieg oder für die Erarbeitungsphase genutzt werden soll
- Funktion: hier ist angeführt, welche Kompetenz gefördert werden soll
- Fach
- Schulstufe: für uns auch wichtig sind die Nahtstellen zwischen Primar- und Sekundarstufe 1 bzw. Sek1 und Sek2.
- Methode: klärt u.a. die Frage, ob die App für Einzel- oder Gruppenarbeit zum Einsatz kommen soll
- Technische Voraussetzung: hier geht es um das entsprechende Betriebssystem bzw. Device
- Sprachen: die Sprachen, in denen die App angeboten wird
- Bewertung: die Stabilität oder der Datenschutz sind hier u.a. angeführt
- Preis: ist die App kostenfrei, kostenpflichtig oder freemium