Sollte sich die Kommune auf die gesetzlichen Verpflichtungen als Sachaufwandsträger zurückziehen oder sollte sie die digitale Transformation der Schulen vor Ort aktiv vorantreiben?Diese Frage hat die Stadt Arnsberg zugunsten einer aktiven Rolle entschieden und neben der digitalen Infrastruktur und Ausstattung ihrer Schulen auch die Qualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer und den Aufbau eines kommunalen Netzwerks für Digitale Bildung in den Fokus genommen.
Digitale Transformation wird vor Ort entschieden
Schulen in NRW haben den Auftrag, den Medienkompetenzrahmen NRW umzusetzen und in allen Fächern dafür zu sorgen, dass Schülerinnen und Schüler wichtige Digital- und Medienkompetenzen aufbauen in den 6 Bereichen : Bedienen & Anwenden, Informieren & Recherchieren, Kommunizieren & Kooperieren, Produzieren & Kooperieren, Analysieren & Reflektieren und Problemlösen & Modellieren. Wie das geschehen kann, beschreiben Schulen in eigenen pädagogischen Medienkonzepten, bei deren Entwicklung das Bildungsbüro der Stadt Arnsberg gemeinsam mit den Medienberater*innen im Kompetenzteam des HSK unterstützt und Werkstätten organisiert hat.
Wie schafft ein regionales Bildungsnetzwerk wie Arnsberg eine Unterstützungsstruktur, um Entwicklungsarbeit und Kompetenzaufbau systematisch und gemeinschaftlich zu erreichen? Müssen Lehrerkollegien bei der Entwicklung pädagogischer Medienkonzepte nicht im Vorfeld qualifiziert und selbst in den Kompetenzen gestärkt werden, die sie zum Aufbau von Digital- und Medienkompetenzen bei Schülerinnen und Schüler brauchen?
Neben der Ausstattung geht es im Wesentlichen um Kompetenzaufbau und organisierte Lernprozesse im Bildungssystem, die eine Kommune mit verantworten kann. In enger Kooperation mit Schulaufsicht, Schulämtern und Schulleitungen gilt es, alle notwendigen Kräfte zu bündeln.
Über den Workshop
Wie kann die Kommunalverwaltung knappe Ressourcen, Fördergelder, eigene Mittel und das lokale Netzwerk zielführend dafür einsetzen, die Schulen zu modernen digital-analogen Lern- und Lebensorten weiterzuentwickeln, damit Kinder und Jugendliche einer Stadt fit gemacht werden für das Lernen, Leben und Arbeiten in einer durch Digitalisierung und Mediatisierung geprägten Welt? In diesem Talk begründet und beschreibt die Stadt Arnsberg ihren Ansatz. Es geht darum, die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und gemeinsam über Chancen, Risiken und nächste Schritte zu sprechen.
Über die Dozentin
Esther von Kuczkowski, 47, ist Leiterin des Bildungsbüros der Stadtverwaltung Arnsberg, das in der Zukunftsagentur der Stadt als Stabsfunktionsstelle des Verwaltungsvorstandes angesiedelt ist. Sie koordiniert mit ihrer Geschäftsstelle seit über 10 Jahren das regionale Bildungsnetzwerk „Bildungsstadt Arnsberg“ und sorgt für die Identifizierung und Umsetzung wichtiger bildungsrelevanter Entwicklungsthemen in der Stadt, so auch das wichtige Handlungsfeld „Digitale Bildung“. Außerdem verantwortet sie das gesamtstädtische Projekt „Digitalisierung von Schulen“ im Rahmen der Förderprogramme DigitalPakt Schule und Schulen ans Gigabitnetz für die Schulen in städtischer Trägerschaft. Sie ist Mitglied im FutureLab zur digitalen Bildung bei der Bezirksregierung Arnsberg.