Wir stehen vor einem brisanten Paradigmenwechsel: Nie zuvor hatten wir einen umfassenderen und schnelleren Zugriff auf einen nahezu unbegrenzter Wissensschatz – und der liegt nur eine Suchmaschinenanfrage entfernt. Müssen wir da überhaupt noch Fakten und Zahlen auswendig lernen? Doch die überbordende Menge an Informationen im Netz hat auch ihre Tücken: Ohne Hintergrundwissen können wir die Informationen nicht einordnen – und sind anfälliger für Fake News und Co. Denn Digitalisierung ist mehr als Technik, weitaus brisanter ist die Frage nach dem sozialen Umgang mit ihr. Wie kann unser Schulsystem auf die neuen Herausforderungen reagieren?
Mit der zweiten Staffel des Adobe Bildungspodcasts „Wer lernen will, muss hören“ tauchen wir direkt in das Spannungsfeld aus Schule, Bildung und Digitalisierung ein. Journalist, Vlogger und Moderator Mirko Drotschmann (bekannt durch seinen Youtube-Wissenskanal Mr. Wissen2Go) diskutiert in vier Folgen mit spannenden Gästen, ob Bildung angesichts digitaler Technologien neu gedacht werden muss und was wir von anderen Ländern lernen können.
„Traut euch!“
In der ersten Folge fragt die Chemikern, Journalistin, Autorin und YouTuberin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, warum Forschung in der Gesellschaft immer weniger präsent ist – obwohl wir auf mehr Informationskanäle als je zuvor zugreifen können. Mit ihrem YouTube-Kanal möchte sie dagegen halten. Denn sie ist überzeugt: Je transparenter Wissenschaft kommuniziert wird, desto größer die gesellschaftliche Akzeptanz. Dank sozialer Netzwerke können alle am Diskurs teilnehmen, doch dafür müssen wir lernen, Chancen und Risiken im Netz richtig einzuschätzen. Hier steht die Schule in der Pflicht, Schülerinnen und Schülern das richtige Know How zu vermitteln. Ihre Botschaft, nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch an Lehrer und politische Entscheider: „Traut euch!“
„Keine Angst vor Veränderungen“
Das sieht auch Svenia Busson, Unternehmerin und Forscherin im Bereich Bildungsinnovation so: Wir können neue Herausforderungen nicht mit alten Werkzeugen angehen. Hier hilft ein Blick auf Schulsysteme weltweit. Dänemark etwa ist mit der vollständigen Digitalisierung ein absoluter Vorreiter – Schüler bringen außer ihren Laptops keine weiteren Materialien mit in den Unterricht. Svenia Busson warnt jedoch davor, erfolgreiche Praktiken 1:1 zu kopieren. Denn kulturelle Unterschiede spielen auch im Schulwesen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Was in Südkorea funktioniert, muss in Deutschland noch lange keine Verbesserung bringen.
„Wir befinden uns in einer permanenten Betaphase“
Schülerinnen und Schüler sind längst auf allen digitalen Kanälen unterwegs, doch unser Bildungssystem lässt sie im Netz weitestgehend allein. Das wird auch der Bildungspakt nicht ändern, kritisiert Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. In vielen Deutschen Schulen fehlt die grundlegende Infrastruktur, auch ein ausgereiftes Unterrichtskonzept vermisst die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands. Die Digitalisierung ist ein rasanter Prozess, wir befinden uns in einer permanenten Betaphase, hält Tina Groll dagegen. Die Autorin und Redakteurin bei ZEIT ONLINE fordert Politik und Schulen auf, endlich zu handeln.
„Wir müssen Schule neu denken“
Schüler haben keine Lobby, dabei sind sie die Leidtragenden einer verschleppten Bildungspolitik. Anton Eickel ärgert das: Der frisch gebackene Abiturient, Polit-Blogger und freier Autor für das Onlinemagazin ze.tt fordert, komplett neue Wege im deutschen Bildungssystem zu wagen. Ob Virtual Reality oder projektbezogenes Arbeiten statt klassischer Schulfächer, alte Materialien einfach zu digitalisieren ist nicht die Lösung. Nur auf digitale Technologien setzen will er jedoch nicht: Ein guter Lehrer kann jedes Thema spannend machen. Für die Motivation ist das ein entscheidender Faktor.
Jetzt reinhören & mitdiskutieren!
Die zweite Staffel des Adobe Bildungs-Podcasts stößt eine vielseitige Auswahl an Diskussionen rund um den Status Quo der digitalen Bildung in Deutschland an. Werden auch Sie Teil der Unterhaltung! Auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Deezer und iTunes finden sich alle Folgen; auf Adobes Social Media-Kanälen Instagram, Facebook und Twitter hat man die Möglichkeit, sich in die Diskussion mit einzubringen! Also: Wer lernen will, sollte (rein-)hören!
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