Von Influencer*innen bis zu Fake News: das Projekt „so geht MEDIEN“

Von Influencer*innen bis zu Fake News: das Projekt „so geht MEDIEN“
28
Jul

Wie lässt sich Medienkompetenz im schulischen Alltag vermitteln? Sollte es ein eigenes Unterrichtsfach geben, in dem Schüler*innen der kritische und reflektierte Umgang mit digitalen Medien vermittelt wird? Diese Fragen gehören zu den Dauerbrennern im Digitale-Bildungs-Diskurs.Und das ist nur allzu verständlich, vor dem Hintergrund von Fake News, scheinbar nicht enden wollenden Datenschutz-Skandalen bei Facebook & Co. sowie der Umsetzung des DigitalPakts. 

Multimediales Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Inzwischen gibt es eine Reihe an kommerziellen Anbietern, Vereinen und Stiftungen, die Schulen und Lehrer*innen Material zur Medienkompetenzvermittlung zur Verfügung stellen. Seit nun mehr drei Jahren reiht sich auch der Öffentlich-rechtliche Rundfunk in Gestalt von ARD, ZDF und Deutschlandradio hier mit ein. „so geht MEDIEN“ heißt das kostenlose Angebot der drei Rundfunkanstalten, das laut eigener Aussage „mit Videos, Audios, Quiz, interaktiven Karten und Texten“, erklären will, „wie Medien funktionieren und warum es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt.“

Komplette Unterrichtseinheiten

Neben einem Videolexikon, in dem relevante Medienbegriffe, wie etwa „Influencer*innen“, „Investigativ-Journalismus“ anschaulich erklärt werden, bietet das Projekt auch ganze Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen an. Diese beinhalten unter anderem detaillierte Vorschläge für den Stundenablauf, einführende Videos, Info-Materialien und Arbeitsblätter sowie Quizze für die Schüler*innen. Alle Materialien lassen sich kostenlos downloaden, so dass sie auch ohne Internetverbindung im Unterricht genutzt werden können.

Der thematische Fokus ist breit, von „Fake News“ über „Urheberrecht“ bis hin zu „Nachrichtenfaktoren“ und den Besonderheiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werden Materialien angeboten. Die einführenden Videos sind im Stile von bekannten YouTuber*innen gehalten, Schüler*innen werden direkt angesprochen und ihre Lebensrealität referenziert. Zudem lassen sich die meisten Videos des Projekts auch mit Hilfe einer eigenen YouTube-Playlist von zuhause aus abrufen.

Expertise aus der Praxis

Die Unterrichtseinheiten sind auf dem neuesten Stand und basieren unter anderem auf den Erfahrungen und dem Wissen von Journalist*innen der drei Anstalten. Die pädagogische Leitung des Projekts hat Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), inne. Die „so geht MEDIEN“ Website wird regelmäßig um neue Inhalte und Einheiten erweitert.

Neben den Unterrichtsmaterialien gibt es zudem die Rubrik „Selber Machen!“. Diese enthält Tutorials mit denen sich Schüler*innen beispielsweise die Erstellung von Videos und das Moderieren vor der Kamera beibringen können.

Weitere Partner und Auszeichnungen

Inzwischen wird das Projekt auch von RBB, SWR und Radio Bremen unterstützt. Weitere Partner sind die Rundfunkanstalten HR, NDR, MDR, SR und WDR. Im Jahr 2017 wurde „so geht MEDIEN“ darüber hinaus mit dem pädagogischen Medienpreis ausgezeichnet.

Links:

Projekt-Webseite: https://www.br.de/sogehtmedien/

YouTube-Playlist des Projekts: https://www.youtube.com/playlist?list=PLnQD8S3ip13zD8sJIj_uMCmZznJAV7c64