Mit dem Barcamp zu neuen Erkenntnissen

Mit dem Barcamp zu neuen Erkenntnissen
19
Jul

Wer sich in den letzten Jahren für Konferenzen und Events in unterschiedlichsten Bereichen und Branchen interessiert hat, der ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Format der Barcamps (auch BarCamp) gestoßen.

Dabei suggeriert der Name eine Abkehr von klassischen Konferenzen und Seminaren mit klarer Organisationsstruktur: „BAR“ kommt aus der Informatik und bezeichnet einen Platzhalter, der keine eigene Bedeutung trägt; „Camp“ ist dem „Camping“ entlehnt, also dem gemeinsamen kurzen Urlaub. Das erste Barcamp fand im Jahr 2005 statt, das Format geht auf den Software-Entwickler Tim O’Reilly zurück.

Von klassischen Strukturen zur „Ad-hoc-Konferenz“

Die Idee hinter den Barcamps steht in der Tradition agiler Methoden, wie etwa dem Design Thinking. Klassische Strukturen sollen aufgebrochen werden, um mehr Kreativität und neue Impulse zu ermöglichen. Nicht ohne Grund tragen die Barcamps häufig auch die Titel „Unkonferenz“ und „Ad-hoc-Konferenz“. Daher gibt es zu Beginn eines Barcamps noch kein festgelegtes Programm und auch die Themen werden erst vor Ort mit den Teilnehmer*innen entwickelt. Die Organisation kann dabei unterschiedlich sein. Häufig stellen sich die Teilnehmer*innen zu Beginn vor und umreißen ihr Thema bzw. eine Frage, die sie einbringen wollen. Anschließend wird dann abgestimmt, welche Themen in einzelnen Sessions behandelt werden. In diesen finden sich dann alle Interessent*innen als Gruppen zusammen, die das jeweilige Thema diskutieren und daran kollaborativ arbeiten wollen.

„Grid“ statt festgelegtes Programm

Das hierdurch entstehende Programm wir auf einem so genannten „Grid“ für alle visualisiert und zugänglich veröffentlicht. Dabei kann es sich bspw. um Flipcharts und Poster, aber / und auch digitale Tools wie etwa Trello oder Slack handeln. Die Ergebnisse der einzelnen Sessions können dann digital als auch schriftlich dokumentiert werden. Eine klassische Präsentation am Ende der Veranstaltung ist nur optional. Vielmehr geht es darum, durch die offene Struktur einen Austausch zu schaffen.

Ganz ohne ordnende Hand geht es aber doch nicht: Barcamps verfügen in der Regel über ein*e Moderator*in, der*die das Plenum leitet und mit anderen gemeinsam den Zeitplan im Auge hat. Zudem werden die Veranstaltungsräume im Vorfeld mit allem ausgestattet, was für die „Unkonferenz“ benötigt wird (WLAN, Klebeband, Stifte etc.).

Beliebtes Format für unterschiedliche Branchen

Die Barcamps fanden anfangs vor allem in der Open-Source-Szene statt. Inzwischen haben sie sich aber in vielen Branchen und Kontexten bewährt. So findet man sie unter anderem im Gesundheitsbereich, bei Start-ups und in der digitalen Bildung. Im Jahr 2008 wurde in Deutschland das erste EduCamp durchgeführt, das sich vor allem mit medienpädagogischen Fragestellungen befasste.

#excitingedu BarCamp 2019

Auch das #excitingedu Team befasst sich schon länger mit dem Format. Die Erfahrungen aus unseren #excitingedu-Kongressen und den Regionalveranstaltungen haben uns gezeigt, dass Barcamps eine spannende Erweiterung darstellen können. Gerade hinsichtlich der digitalen Bildung erleben wir sowohl auf den Social-Kanälen wie Facebook und Twitter als auch auf persönlicher Ebene im Rahmen unserer Veranstaltungen einen starken Wunsch nach kollaborativem Diskutieren und Gestalten.

Daher haben wir uns entschlossen, das Format am zweiten Tag unseres #excitingedu Kongresses (15.11.)  zusätzlich zu zwei weiteren Programmsträngen mit Workshops und Vorträgen anzubieten. Ganz im Sinne des Formats wird es eine offene Struktur geben, an der sich jede*r aktiv beteiligen darf. Dies möchten wir als Angebot verstanden wissen, denn selbstverständlich können auch Besucher*innen an den Barcamps teilnehmen, die keine eigenen Inhalte präsentieren oder diskutieren möchten.

Die Themen können dabei vielfältig sein, denn digitale Bildung hat viele Facetten, bspw. Schulentwicklung, Unterrichtsbeispiele, Medienentwicklungspläne, Medienbildungskonzepte oder Gamification. Die Freie Schule Anne-Sophie, welche in diesem Jahr unseren Kongress beheimatet, bietet aufgrund ihrer offenen Gestaltung und vielfältigen Rückzugsmöglichkeiten für Gruppen den idealen räumlichen Rahmen für ein Barcamp

Wie genau das Barcamp ablaufen wird, erklären wir auch noch einmal vor Ort.

Hier geht’s zur Anmeldung für den #excitingedu Kongress in Berlin (14.-15.11.2019)

 

Mehr zum Thema:

https://educamps.org/

https://www.barcamp-digitale-bildung.net/