Lokal, digital, frei zugänglich – Wie das Projekt edulabs die Digitale Bildung demokratisieren will

Lokal, digital, frei zugänglich – Wie das Projekt edulabs die Digitale Bildung demokratisieren will
8
Nov

Die Digitalisierung hat neben Smartphones, Tablets oder Virtual Reality vielerorts auch zu einer stärkeren Demokratisierung der Mittel geführt. Viele Technologien, die früher noch Eliten und/oder finanziell gut ausgestatteten Firmen und Spezialisten vorbehalten waren, sind erschwinglich und von einer breiten Masse nutzbar geworden. Beispiele hierfür finden sich zuhauf, etwa im Film und in der Fotografie. Aber auch im Bildungssektor gibt es vermehrt Projekte und Initiativen, mit denen verschieden Akteure versuchen, die digitale Bildung mitzugestalten. Oft handelt es sich dabei um Lehrende oder Beschäftigte aus angrenzenden Bereichen, die sich in ihrer Freizeit mit der Weiterentwicklung pädagogischer Methoden und Medien beschäftigen. Eines dieser Projekte sind die edulabs.

 

Zeitgemäße Bildung im Kontext digitaler Welten

Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.  und mediale pfade.org – Verein für Medienbildung e.V., das es sich zum Ziel gesetzt hat, Lernen und Lehren offener zu gestalten und „zeitgemäße Bildung im Kontext selbstverständlich digital gestützter Lernumgebungen und Lebenswelten“ voranzubringen.

Lokale Inkubatoren der digitalen Bildung

Konkret umgesetzt wird dies durch die Gründung lokaler Gruppen, welche aus Mitgliedern bestehen, die „ihre didaktischen, technischen und gestalterischen Fähigkeiten einsetzen, um zusammen innovative und nachnutzbare Bildungsmaterialien zu entwickeln“. In regelmäßigen Treffen werden somit konkrete Arbeits- und Vernetzungsräume geschaffen, in denen sich Interessierte austauschen und gemeinsam neue Projekte entwickeln können. Für die Organisation vor Ort sind ehrenamtliche „Lab Leads“ zuständig.

Bisher gibt es zwei gut besuchte Labs in den Regionen Berlin und Köln/Bonn. Ein drittes im Raum Karlsruhe befindet sich derzeit in Vorbereitung. Die Lab Leads und die Teilnehmer werden von einem überregionalen Team didaktisch und technisch unterstützt und begleitet. Sie definieren sich als „regionale Inkubatoren für Bildungsformate, in die digitale Methoden auf neuartige Weise eingebunden werden“.

Transparente Kommunikation und Strukturen

Teilnehmen kann grundsätzlich jeder, die Zielgruppe besteht jedoch vor allem aus Vertretern aus Medienbildung, Design, Softwareentwicklung Journalismus und der Makerszene. Neueinsteiger sind willkommen und können sich in so genannte Meetup-Channels eintragen, in denen die regelmäßigen Treffen kommuniziert werden. Ein öffentlich einsehbarer Code of Conduct regelt das Miteinander und den Umgang mit den Projekten. Die Kommunikation außerhalb der Treffen findet via Mailinglisten und den Instant-Messanger Slack statt. Neue Projekte können im Vorfeld der Treffen über ein Online-Formular eingereicht werden, um diese allen Teilnehmern im Vorfeld zu skizzieren und ihnen die Möglichkeit der Teilnahme zu erleichtern.

Darüber hinaus werden regelmäßige „Public Calls“ veranstaltet, an denen Interessierte via Laptop, Smartphone oder Telefon teilnehmen und sich miteinander austauschen können. Die vorgestellten Projekte sowie alle relevanten Informationen werden online dokumentiert und sind frei zugänglich.

OER als Bedingung

Die in den edulabs entwickelten Projekte nutzen allesamt eine OER-Lizenz. Sie können also auch von anderen verwendet und erweitert beziehungsweise auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Ferner ist die Initiative Teil des OERinfo-Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zudem werden die Projekte und Erfahrungen in externen Lehrerfortbildungen weitervermittelt, um Lehrende auch direkt zu erreichen.

Neben den Möglichkeiten sich einer Gruppe vor Ort anzuschließen und sich die Projekte online anzusehen, verfügt die Website von edulabs über einen eigenen Blog, in dem Interviews mit verschiedenen Bildungsakteuren geführt sowie neue Projekte und Events vorgestellt werden.

Links:

Webseite des Projekts „edulabs“: https://edulabs.de/

Twitter Feed des Projekts: https://twitter.com/edulabsde