Das Forum Bildung Digitalisierung gehört zu den jüngsten Initiativen im Bereich der digitalen Bildung. Als Projekt wurde es bereits 2015 initiiert; im September 2017 fand dann die Gründung des „Forum Bildung Digitalisierung e. V.“ statt, der im Jahr 2018 seine Arbeit aufnehmen soll. Dahinter verbirgt sich eine Zusammenarbeit von der Deutschen Telekom Stiftung, der Bertelsmann Stiftung, der Dieter Schwarz Stiftung, der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, der Robert Bosch Stiftung und der Siemens Stiftung, gefördert durch die Stiftung Mercator. Ziel ist es, „allen maßgeblichen Akteuren aus Bildungspraxis, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft eine Plattform zu bieten“. Dabei bringen sich die einzelnen Partner „aus zivilgesellschaftlicher und pädagogischer Perspektive in die Debatte ein“.
Die große Erfahrung der Stiftungspartner in der Begleitung und Gestaltung bildungspolitischer Veränderungsprozesse soll maßgeblich in die Arbeit der Initiative einfließen. Digitale Bildung wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, die nur gelingen kann, wenn Repräsentanten aller betroffenen Bereiche involviert sind. Alle Aktivitäten des Forums fußen auf drei Grundsätzen: Bildungsgerechtigkeit als Ziel, Gemeinnützigkeit und Transparenz im Handeln.
Fokus auf Pädagogik und ganzheitlichem Bildungskonzept
Das Forum Bildung Digitalisierung fußt auf der Auffassung, dass Digitale Medien – und mit ihnen die digitale Bildung – das Bildungssystem in vielfältiger Weise verbessern können. Als Beispiele hierfür werden ein effektiverer Umgang mit heterogenen Gruppen sowie die Förderung von Teilhabe und Chancengleichheit genannt.
Dies kann nach Ansicht der Verantwortlichen nur gelingen, wenn zwei Schwerpunkte berücksichtigt werden: Die Pädagogik und ein ganzheitliches digitales Bildungskonzept. Erstere ist zentraler Ausgangspunkt für das Gelingen aller digitalen Bildungsmaßnahmen, denn nur motivierte, gut ausgebildete Lehrende können die notwendigen Kompetenzen fachgerecht vermitteln.
Zur Umsetzung der Maßnahmen benötigen diese ein ganzheitliches Bildungskonzept, das alle betroffenen Dimensionen berücksichtigt. Bei diesen handelt es sich – im Verständnis der Initiative – um das Lernen über und mit digitalen Medien sowie das kreative Gestalten von und mit digitalen Medien. Die Schüler sollen in die Lage versetzt werden, digitale Medien mit dem Wissen über ihre Einsatzmöglichkeiten und Grenzen zu nutzen und durch erworbene Fachkenntnisse – beispielsweise dem Programmieren – für ihre eigenen Zwecke gestalten zu können.
Drei Kernthemen als Grundlage
Um den geplanten Maßnahmen einen thematischen Rahmen zu geben, hat das Forum drei Kernthemen definiert:
- Lernen personalisieren
Im Fokus stehen Strategien und Konzepte, die den zunehmend heterogenen Lernenden eine individuelle Bildung mit Hilfe digitaler Medien ermöglichen. Hiermit sollen sowohl Chancengleichheit als auch mehr gesellschaftliche Teilhabe gefördert werden.
- Kompetenzen entwickeln
Welche Kompetenzen brauchen wir für die digitale Welt? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Kernthemas „Kompetenzen entwickeln“. Dabei soll es auch um die Kompetenzvermittlung und die Identifizierung der dafür notwendigen Anforderungen gehen.
- Veränderung gestalten
Im Vergleich zu den ersten beiden Kernthemen konzentriert sich das dritte stärker auf die Makroebene. Genauer gesagt auf Bildungseinrichtungen und -systeme. Für diese soll eruiert werden, wie sie die Potenziale der Digitalisierung für Lehrende und Lernende am effektivsten nutzen können.
Werkstätten und Dialog zur Partizipation
Zum Austausch und der Evaluierung der aktuellen digitalen Bildungsmaßnahmen hat die Initiative ein Werkstatt-Format gewählt. Derzeit werden in der ersten Werkstatt, schulentwicklung.digital, „Gelingens- und Misslingensfaktoren“ der digitalen Transformation bestimmt. Darüber hinaus soll der spezielle Entwicklungs- und Erweiterungsbedarf der Schulen identifiziert werden. Hierzu kommen 38 „Werkstatt-Schulen“ zusammen, die aus etwa doppelt so vielen Bewerbern ausgewählt wurden. Bis Ende 2017 sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.
Unter dem Namen „Dialog“ gibt es außerdem einen Blog, der sich mit dem Thema digitale Bildung auseinandersetzt. Hierzu gehören beispielsweise die Vorstellung verschiedener digitaler Lehr- und Lernstrategien und -methoden aus dem In- und Ausland, Gastbeiträge und Kommentare verschiedener Akteure aus dem Feld der Digitalisierung sowie Berichte über Veranstaltungen und Aktivitäten der Initiative.
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Links
Website der Initiative „Forum Bildung Digitalisierung“: http://www.forumbd.de
Facebook-Auftritt der Initiative: https://www.facebook.com/ForumBilDig/?fref=ts
Twitter Feed der Initiative: https://twitter.com/forumbildig