Werkbank 4.0: Ein Blick in die HABA Digitalwerkstatt

Werkbank 4.0: Ein Blick in die HABA Digitalwerkstatt
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Mrz

Digitale Bildung ist nicht allein Aufgabe von Schulen – diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber scheint noch nicht bei jedem angekommen zu sein. Die Bedeutung außerschulischer Kompetenzvermittlung wurde unter anderem von der 2016 publizierten Sonderstudie „Schule Digital“ der Initiative D21 unterstrichen.In dieser identifizierten die Autoren drei unterschiedliche Bildungsumgebungen, in denen digitale Kompetenzen vermittelt werden. Neben der schulischen Lehrwelt gehören hierzu auch die vorrangig durch die Eltern gestaltete Lern- sowie die aus dem Wechselspiel mit der Gesellschaft entstehende Lebenswelt. Wer Schülerinnen und Schüler möglichst umfassend mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und den dafür notwendigen Kenntnissen vertraut machen will, sollte Lern- und Lebenswelt also nicht außer Acht lassen.

Außerschulische Lernorte immer wichtiger

In den letzten Jahren ist eine Vielzahl an Initiativen, Vereinen und kommerziellen Angeboten entstanden, deren Ziel es ist, Schülern auch außerhalb des Unterrichts digitale Fähigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln. Einige davon haben wir in den letzten Monaten und Jahren vorgestellt.

Besonders das Werkstatt-Format hat sich hier als beliebte Methode der Wissensvermittlung etabliert. Projekte und Unternehmen wie die Jungen Tüftler und edulabs nutzen Do-it-Yourself- und Tüftler-Ansätze, um digitale Kernkompetenzen zu vermitteln. Einen ähnlichen Weg geht seit 2016 auch der Spielwarenhersteller HABA mit seinen Digitalwerkstätten. Als „kreativer Bildungs- und Erfahrungsraum, in dem Kinder zwischen 6 und 12 Jahren die digitale Welt spielerisch entdecken können“ beschrieben, bieten sie unter anderem Workshops für Kinder, Eltern, Lehrer und Bildungsinteressierte.

Nach dem erfolgreichen Start in der Hauptstadt, betreibt das bayerische Unternehmen inzwischen bundesweit sechs Standorte. Neben zwei Niederlassungen in Berlin gibt es Werkstätten in Hamburg, Lippstadt, Frankfurt am Main und München.

Altersgerecht und individuell

Ziel der Einrichtung sei es, Kindern einen geschützten Raum zu geben, in dem sie „auf altersgerechte Weise in die digitale Welt eingeführt werden“. Begleitet werden sie dabei von Medienpädagogen und Trainern. Kleine Gruppen und individuelle Förderung sollen dafür sorgen, dass die Teilnehmer lernen, digitale Technologien und Medien bewusst und kreativ zu nutzen.

Alle Einheiten basieren auf acht Metakompetenzen, welche vermittelt werden sollen: Problemlösungskompetenz, Fehlerkulturkompetenz, Frustrationstoleranz und Resilienz, Kreativität und Experimentierfreude, Teamfähigkeit und Kompromissbereitschaft, Toleranz und Hilfsbereitschaft, strukturiertes Denken und präzise Kommunikation, Medienkompetenz und digital Citizenship. Die hierfür notwendigen Lehr- und Lerninhalte werden von Medienpädagogen, Lehrern und Informatikern sowie mit Kooperationspartnern aus dem Hochschulbereich entwickelt.

Umfangreiches Angebot für Kinder und Erwachsene

Das wöchentliche Kurs- und Workshop-Angebot ist vielfältig: Vom Roboter bauen und programmieren, spielerischen Programmieren lernen, Apps entwickeln bis hin zum Basteln und Tüfteln mit Elektronik. Darüber hinaus werden Feriencamps und Schnupperstunden angeboten und selbst der Kindergeburtstag lässt sich in der Digitalwerkstatt begehen.

Aber nicht nur die kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden angesprochen, auch die Gestalter der Lehr- und Lernwelt – Lehrende und Eltern – können die Digitalwerkstatt nutzen. Letzteren bietet das Unternehmen spezielle Workshops, in denen sie bspw. lernen können, wie sie Computerspiele in den Alltag integrieren und worauf es dabei zu achten gilt.

Für Lehrende gibt es unter anderem Workshops zum Codieren in der Grundschule und dem Einsatz von Tablets und Apps. Zudem gibt es die Möglichkeit im Rahmen von Schulkooperationen sowohl digitale Schulstunden als auch Projekttage in den Digitalwerkstätten durchzuführen. Diese orientieren sich an den Lehrplänen der Jahrgansstufen eins bis sechs.

Zudem verfügt der Webauftritt der digitalen Werkstätten über einen eigenen Blog, in dem von aktuellen Projekten berichtet und Leser einen Blick hinter die Kulissen werfen können.

Links

Webseite der Haba Digitalwerkstätten: http://www.digitalwerkstatt.de/

Tobias Börner