Kreativ, innovativ, nachahmenswert: Der Smart School Wettbewerb

Kreativ, innovativ, nachahmenswert: Der Smart School Wettbewerb
25
Aug

In der aktuellen Diskussion rund um Luftfilteranlagen und Maskenpflicht in Klassenräumen scheint der Faktor Digitalisierung leicht in den Hintergrund zu treten. Zwar wurden viele Schulen durch die Pandemie regelrecht zur Digitalisierung gezwungen, um Home-Schooling und Kommunikation aufrechtzuerhalten.

Die Unterschiede zwischen den Schulen sind allerdings gewaltig. Die ersten Befunde eines Forschungsprojekts der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Universität Göttingen weisen auf eine Kluft zwischen vier Schultypen hin: Digitalen Vorreiter-Schulen, Digital orientierten Schulen, Durchschnittsschulen und Nachzügler-Schulen. Gerade an Nachzügler-Schulen, so die Befürchtung der Wissenschaftler:innen, könne auch die „digitale Kluft“ zwischen den Schüler:innen wachsen.

Positivbeispiele auszeichnen

Um aufzuzeigen, wie eine funktionierende Digitalisierung an Schulen aussehen kann, hat der Digitalbranchenverband BITKOM den Smart-School-Wettbewerb ins Leben gerufen. Der Wettbewerb zeichnet digitale Vorreiterschulen aus, die mit innovativen Ideen und Lösungen digitale Bildung umsetzen. Dabei besteht eine Smart School in der BITKOM-Definition aus drei Säulen:

  1. Infrastruktur 
  2. Pädagogisches
  3. Lehrerfortbildung

So soll gewährleistet werden, dass nicht nur die Infrastruktur oder das Medienkonzept in den Vordergrund gerückt werden. Vielmehr geht es darum, eine gute Balance aus technischer Infrastruktur, pädagogischen Konzepten und sinnvollen Lehrendenfort- und weiterbildungen zu schaffen. Dementsprechend vielfältig sind auch die Bewertungskriterien, die sich aus den Faktoren digitale Infrastruktur, digitale Lehrinhalte, Lehrerfortbildung, Vision, Unterstützer, Projektmanagement und Transferpotenzial zusammensetzen. Gerade der letzte Punkt ist auch für Schulen interessant, die nicht am Wettbewerb teilnehmen.

Denn der Faktor Transferpotenzial soll bewerten, inwiefern die umgesetzten Maßnahmen an einer Schule in ähnlicher Form auch von anderen Schulen adaptiert werden können. So soll sichergestellt werden, dass es sich bei Smart Schools nicht um pure Ausnahme-, sondern um Leuchtturmschulen handelt. Vorbilder, deren Konzepte und Ideen eine Unterstützung bzw. einen Wegweiser für andere Schulen darstellen können

Smartes Netzwerk für ausgezeichnete Schulen

Gewinnerschulen dürfen nicht nur offiziell das Siegel „Smart School“ tragen, sie werden auch Teil des Smart-School-Netzwerks. Letzteres besteht aus Schulen, deren Digitalisierungsstrategien bundesweite Vorbildfunktion haben. Innerhalb regelmäßiger Netzwerktreffen können sich die ausgezeichneten Schulen miteinander austauschen und nehmen darüber hinaus an der jährlich stattfindenden Bildungskonferenz in Berlin teil.

Das Netzwerk umfasst derzeit 81 Schulen. Darunter befinden sich Grund, weiterführende und Berufsschulen. Alle Partnerschulen lassen sich auf der Website der BITKOM finden und sind dort verlinkt.

Namhafte Expert:innenjury & Sonderkategorie

Die jährlichen Einreichungen werden von einer 13-köpfigen Jury bewertet, in der sich Vertreter:innen aus Politik, Forschung, Schüler:innenschaft und Bildungswirtschaft befinden. In diesem Jahr agierte etwa Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitales, als Juryvorsitzende.

Um die Herausforderungen der Coronapandemie im Rahmen des Wettbewerbs adressieren zu können, wurde in diesem Jahr eine neue Kategorie geschaffen. Unter dem Titel „Kreativ durch die Krise“ werden auch Schulen ausgezeichnet, die der erschwerten Situation mit besonderem Engagement und Kreativität adressiert haben. Dabei liegt der Fokus auch darauf, wie sich diese Konzepte und Ideen langfristig in den Regelbetrieb integrieren lassen.