Klimakleber in der Schule

Klimakleber in der Schule
27
Sep

Der Klimawandel und seine Folgen ist inzwischen ein festes Thema im medialen Alltag geworden und beschäftigt auch Schüler:innen. Immer mehr von ihnen werden politisch aktiv, protestieren für mehr Klimaschutz, schließen sich Fridays for Future an und / oder versuchen ein umweltbewusstes Leben zu führen.

Zusätzliche Relevanz bekommt das Thema durch die polarisierenden Diskussionen über die Aktionen der Klimakleber:innen. Fragen nach der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen als auch nach dem Ausmaß der staatlichen und politischen Reaktionen werden gerade auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen diskutiert.

Umso wichtiger also, diese Themen auch in den Unterricht zu integrieren, um das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen zu schärfen und Handlungskompetenzen zu fördern. Doch worauf sollte man dabei achten?

Interdisziplinäre Herangehensweise

Die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit sind interdisziplinär und können in verschiedenen Fächern behandelt werden. Lehrerinnen und Lehrer können die Diskussion um Klimakleber:innen als ein Werkzeug nutzen, um die Verbindung zwischen verschiedenen Disziplinen herzustellen. In Biologie können etwa die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme untersucht werden, während in Mathematik die Analyse von Umweltdaten und Statistiken einbezogen werden kann.

Aktuelle Ereignisse und Relevanz

Der Klimawandel ist sowohl ein aktuelles als auch ein historisches Thema. Diskussionen um ein stärkeres Umweltbewusstsein gab es schon vor 50 Jahren. Je nach Fach können Schüler:innen beispielsweise die Maßnahmen und Forderungen sowie die zivilgesellschaftlichen Protestformen miteinander vergleichen, um so auch historische Bezüge herstellen zu können. Welche Themen und Forderungen sind gleich geblieben? Was ist hinzu gekommen? Wie hat sich der Fokus verlagert?

Projektorientierter Ansatz

Neben Diskussionen über aktuelle politische Entscheidungen, Protestformen und mediale Berichterstattung, können auch konkrete Praxisprojekte durchgeführt werden. Schüler:innen können zum Beispiel ihren eigenen Verbrauch verschiedener klimaschädlicher Stoffe und Substanzen erheben, Alternativen recherchieren und Vorschläge entwickeln, wie sich klimafreundlicher leben lässt.

Diskussionsrunden und Debatten

Die aktuellen Debatten rund um die Klimakleber:innen eignen sich zudem auch dafür, die Diskursfähigkeit zu stärken. Schülerinnen und Schüler können verschiedene Standpunkte zu Umweltfragen einnehmen und lernen, sachlich Argumente hervorzubringen, ohne dabei ins Persönliche abzugleiten. Diese Fähigkeit fördert zudem die Medienkompetenz, da sie dadurch besser zwischen fundierten Argumenten und polemischen Vorurteilen trennen lernen.

Außerschulische Aktivitäten

Schulunterricht sollte nicht auf den Klassenraum beschränkt sein. Lehrerinnen und Lehrer können Exkursionen zu umweltfreundlichen Einrichtungen, wie Recyclingzentren oder erneuerbare Energieanlagen, organisieren. Dies ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, die Praxis hinter den Umweltschutzmaßnahmen zu sehen und positive Beispiele für nachhaltige Entwicklung zu erleben.

Die Debatte um die Klimakleber:innen bietet vielfältige Ansatzpunkte für den Unterricht. Von der Geschichts- über die Politik- und Naturwissenschaften lässt sie sich aus verschiedenen Perspektiven aufgreifen und adressieren. Darüber hinaus ermöglicht sie Schüler:innen eigene Standpunkte zu entwickeln und komplexe Sachverhalte jenseits von polemischen Positionen begreifen und argumentieren zu lernen.