Für eine kompetente und selbstbestimmte digitale Gesellschaft – Die Initiative D21

Für eine kompetente und selbstbestimmte digitale Gesellschaft – Die Initiative D21
7
Jul

Die im Jahr 1999 unter Federführung des damaligen IBM-Deutschland-Chefs Erwin Staudt auf Basis einer Idee des Unternehmensberaters Alfons Rissberger gegründete Initiative D21 strebt laut eigener Aussage „ausgezeichnete Rahmenbedingungen für digitale Innovationen und eine kompetente und selbstbestimmte digitale Gesellschaft in Deutschland“ an. Ziel ist es, die digitale Spaltung zu verhindern und Debatten zu Themen rund um die Digitalisierung anzustoßen.

Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Berlin sieht sich vor allem als branchenübergreifendes Netzwerk für die digitale Gesellschaft, das aus mehr als 200 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft besteht.

Verschiedene Tätigkeitsbereiche

Bekannt geworden ist die Initiative D21 vor allem durch die Publikation ihres jährlichen Digital-Index, der den Digitalisierungsgrad der deutschen Gesellschaft anhand einer Reihe unterschiedlicher Faktoren, wie etwa der Nutzung von und den Zugang zu digitalen Technologien und Medien sowie die Kompetenz im Umgang mit diesen, erhebt. Dieses selbstbetitelte „Lagebild der digitalen Gesellschaft“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und von einigen privatwirtschaftlichen Partnern, etwa dem Schulbuchverlag Cornelsen, unterstützt.

Neben dem Digital-Index organisiert die Initiative zahlreiche Veranstaltungen, Arbeitskreise, Projekte und Workshops, beispielsweise Kooperationen von Schulbuchverlagen und Computerherstellern. Die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche sind in drei Themenfelder unterteilt, die jeweils einen eigenen Schwerpunkt haben:

  • Digitale Selbstbestimmtheit
    Fokussiert auf digitale Kompetenzen, Souveränität und Ethik. Der Digital-Index ist hier verortet.
  • Digitale Lebenswelt
    Fokussiert auf digitale Umgebungen, vor allem Schule, Arbeit und Finanzwelt. Hier ist auch die Sonderstudie „Schule Digital“ beheimatet.
  • Digitaler Standort
    Fokussiert auf digitale Infrastruktur, Verwaltung und staatliche Maßnahmen. Seit 2010 jährliche Publikation des eGovernment MONITORs.

Sonderstudie Schule Digital

Im November 2016 veröffentlichte die Initiative 21D die Sonderstudie „Schule Digital“, die Digitale Bildung im Dreiecksverhältnis aus Lehrern, Schülern und Eltern untersuchte. Zugrunde lag die Auffassung, dass sich Schüler in drei verschiedenen Lebenswelten digitale Kompetenzen aneignen, beziehungsweise ihnen diese dort vermittelt werden:

  • Die Lehrwelt
    Wird hauptsächlich von Lehrenden gestaltet.
  • Die Lernwelt
    Wird hauptsächlich von Eltern gestaltet.
  • Die Lebenswelt
    Wird durch junge Menschen und ihr Wechselspiel mit der Gesellschaft gestaltet.

Um alle drei Lebenswelten abbilden zu können, wurden im Erhebungsprozess sowohl Lehrende als auch Eltern und Schüler befragt. Untersucht wurden unter anderem die vorhandenen digitalen Infrastrukturen in allen drei Lebenswelten (Schulen, familiäre Haushalte, außerschulische/-familiäre Orte) und deren Wahrnehmung/Einschätzung durch die drei Gruppen.

Dabei wurde eine große Diskrepanz zwischen der technischen Ausstattung der Lehrwelt und der Lern- und Lebenswelt festgestellt. Häufig sind die technischen Standards in letzteren signifikant höher als in den Schulen.

Weitere Aspekte beschäftigen sich mit der Aus- und Weiterbildung von Lehrenden, der Verwendung von Online-Medien im Unterricht sowie der Medienkompetenz der untersuchten Akteure.

Links

Homepage der Initiative D21
Sonderstudie „Schule Digital“