Die Sexualkunde braucht ein Update – Knowbody über sexuelle Schulbildung

Die Sexualkunde braucht ein Update – Knowbody über sexuelle Schulbildung
14
Sep

Länderrichtlinien aus den 1990er-Jahren, zu wenig Zeit, keine fächerübergreifende Zusammenarbeit und kaum vorhandene Lernmittel, die alle Themen abdecken würden: Es gibt viele Gründe dafür, warum der Sexualkundeunterricht längst ein Update gebrauchen könnte. Die neue App KNOWBODY setzt genau hier an.

Die Partizipation möglichst vieler Lehrkräfte an der sexuellen Schulbildung wäre durchaus höchst wünschenswert. Oder etwa nicht? Zur Erhebung des Status quo des Sexualkundeunterrichts an deutschen Schulen hat KNOWBODY im Zeitraum von Oktober 2020 bis November 2022 eine Umfrage unter 494 Lehrkräften und 353 Schüler:innen durchgeführt. Wir wollten wissen, inwiefern einzelnen Aussagen zugestimmt oder widersprochen wird. Schauen wir uns ein paar Ergebnisse an und was das für den Sexualkundeunterricht bedeutet.

»An unserer Schule unterrichten wir Sexualkunde fächerübergreifend – so, wie es eigentlich vorgesehen ist.«

 

Laut der Befragung würden 61 Prozent aller Lehrkräfte dieser Aussage klar widersprechen. Deutlich weniger, 15 Prozent, gaben an, dass tatsächlich auch außerhalb des Biologieunterrichts Aspekte aufgegriffen würden, beispielsweise in Deutsch oder Religion, allerdings noch »ohne strukturelle Absprachen«.
Dies an der eigenen Schule anzuregen, wäre vor allem deshalb logisch, weil Themen wie Selbstbestimmung, Grenzen, Familie, Beziehungen und sexuelle Orientierung doch genau so gut im Politik-, Deutsch-, Ethik- oder Religionsunterricht besprochen werden könnten.
Dem Fachbereich Biologie blieben dann immer noch der Menstruationszyklus, Hormone, Schwangerschaft, Verhütung oder sexuell übertragbare Erkrankungen – und damit mehr als genug Stoff für ein paar Wochen. Und oftmals haben die an ihrer Schule dafür zuständigen Lehrkräfte auch nicht mehr Zeit als eben ein paar Doppelstunden. Wenn überhaupt.

»In unserem schuleigenen Curriculum wird der sexuellen Bildung genügend Zeit eingeräumt. Deswegen schaffe ich es immer, in meinem Sexualkundeunterricht alle Themen unterzubringen.«

 

57 Prozent der Lehrkräfte gaben an, zu wenig Zeit zu haben, um alle Themen der sexuellen Bildung im Unterricht besprechen zu können. Als weiteren Grund für den Ausfall ganzer Themenblöcke gaben 30 Prozent an, die Themen seien »nicht Teil des Curriculums an meiner Schule« oder es fehle an Material.

Auch schulinterne Curricula könnten bisweilen noch einmal aus der Schublade gekramt werden. Denn diese haben das Potenzial, den Stellenwert der sexuellen Bildung an der eigenen Schule klar vorzugeben: Mit einer Verankerung wichtiger Themen wie sexueller Selbstbestimmung, Orientierung und Identität leisten Schulen nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Missbrauch und Diskriminierung, sondern greifen damit auch die Themen auf, zu denen Jugendliche laut unserer Umfrage gerne noch mehr erfahren möchten.

Moderne Materialien zum Thema sind Mangelware

Aus den Befragungen der Lehrkräfte ergaben sich als weitere zentrale Herausforderung die wenig kompakten und wenig modernen Materialsammlungen. Hinzu kommt dieselbe Überforderung bei Suchergebnissen im Internet, die auch Jugendliche oft erfahren, wenn sie offene Fragen klären wollen.

Die App Knowbody bringt Licht ins Dunkel

Deshalb hat das Team um KNOWBODY mithilfe  vieler weiterer Augen und Ohren eine App für sexuelle Bildung im Schulunterricht entwickelt. Was Knowbody nun in der ersten Auflage kann? Alle Themen aus dem Lehrplan sind kompakt in der App zu finden, in Lerneinheiten, die in jeweils eine Schulstunde passen. Die Einheiten kombinieren verschiedene Medienarten und -formate wie Videos, Spiele, Sprachnachrichten oder 3-D-Animationen, welche die Jugendlichen ohnehin kennen und nutzen. Die App spricht dadurch vielfältige Lerntypen differenziert an.

Fächerübergreifender Einsatz von Knowbody

Zudem ist keine lange Stundenvorbereitung mehr notwendig. Knowbody kann auch von der Kollegin aus dem Fachbereich Deutsch in einer Vertretungsstunde kurzfristig eingesetzt werden: Sich Sprachnachrichten zum Thema Liebe und Beziehungen anzuhören, funktioniert kontextunabhängig. So kann auch endlich der Staub vom eingefahrenen Sexualkundeunterricht gewischt werden.

Knowbody – Die App für sexuelle Bildung in der Schule

– Lerneinheiten von der 6. bis zur 13. Klasse
– DSGVO konform
– fächer- und schulformübergreifend nutzbar
– pädagogisches Handbuch zur App
– geeignet für Smartphones und Tablet mit iOS, ipadOS oder android
– kostenlose Demoversion für 8 Tage
– mehr Infos unter: https://knowbody.ap

Entwickeln Sie die App mit

Und jetzt? Können Sie eine kostenlose Demoversion der App am besten selbst ausprobieren und Ihre Wünsche und Anregungen mit in die weitere Entwicklung geben. Seit Mai 2023 ist die App für iOS, iPadOS und Android in den Stores verfügbar. Getestet wurde sie bereits in einer deutschlandweiten Pilotphase im Jahr 2022.

Ein Beitrag von Carolin Strehmel und Vanessa Meyer.

Carolin Strehmel
Vanessa Meyer

Vanessa Meyer und Carolin Strehmel sind die Gründerinnen von Knowbody und entwickeln gemeinsam mit dem Programmierer Fabian und einem interdisziplinären Team aus Pädagog:innen und Designer:innen seit August 2020 die Sexualkunde-App KNOWBODY.

Kontakt:

[email protected]
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www.knowbody.app

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