Bildung als Mondfahrprojekt – Positionen der FDP zur Digitalen Bildung

Bildung als Mondfahrprojekt – Positionen der FDP zur Digitalen Bildung
1
Jun

In unserer aktuellen Serie zur kommenden Bundestagswahl, werfen wir einen Blick auf die Positionen zur Digitalisierung der unterschiedlichen Parteien. Nach den großen Koalitionsparteien SPD und CDU/CSU sowie den oppositionellen Grünen, steht diesmal die FDP im Fokus.

Zwar sind die Liberalen derzeit erstmals in ihrer Parteigeschichte nicht im Bundestag vertreten, die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen sowie verschiedener Wahlumfragen deuten jedoch daraufhin, dass sich dies im kommenden Herbst ändern wird.

Bildung als Mondmission

„Wir wollen Bildung zum deutschen Mondfahrprojekt machen,“ betonte die FDP-Generalsekretärin jüngst in einem dpa-Interview, in Anspielung auf John F. Kennedys Raumfahrtprogramm.

Aktuell bewege sich Deutschland auf dem Sektor der Digitalen Bildung nur im Mittelfeld, so Beer. Dies sei inakzeptabel. Um die Chancen der Digitalisierung adäquat nutzen zu können, brauche es sowohl eine umfassende Modernisierung der technischen Infrastruktur der Schulen als auch eine Reformation von Lehr- und Lernmitteln und Stundenplänen. Bei einer Regierungsbeteiligung der FDP werde sich diese daher dafür einsetzen, die Bildungsfinanzen erheblich zu steigern.

Lehrer stehen im Mittelpunkt

Eine Verbesserung der technischen Grundlagen und Lerninhalte forderte auch Parteichef Christian Lindner in einem Interview zur Bildungsmesse Didacta im letzten Jahr. In vielen Schulen würden immer noch Inhalte und Methoden der „Kreidezeit“ verwendet, die in starkem Kontrast zur digitalen Lebenswelt der Schüler stünden. Daher gelte es, herkömmliche mit modernen, digitalen Lehrmethoden zu verbinden, unter anderem durch die Einführung von WLAN und digitalen Whiteboards.

Entscheidend für das Gelingen von Digitaler Bildung ist nach Lindners Ansicht aber vor allem die Qualifikation der Lehrer. Deren didaktisches Repertoire müsse erweitert und aktualisiert werden, um eine konsequente Vermittlung von digitaler Medienkompetenz gewährleisten zu können.

Programmiersprachen fest etablieren

„Unsere Kinder arbeiten morgen in Berufen, die wir heute noch gar nicht kennen.“, lautet eine der Kernaussagen der FDP zum Thema Digitale Bildung. Vor diesem Hintergrund fordern die Liberalen auch das verpflichtende Erlernen einer Programmiersprache in der Grundschule, wie dies in Großbritannien bereits seit 2014 praktiziert wird. Damit soll „digitalem Analphabetentum“ vorgebeugt werden, das soziale Gerechtigkeit verhindere.

Staatsvertrag für bessere Bildung

Um die notwendigen Reformen und Verbesserungen zu verwirklichen, setzen sich die Freien Demokraten für den Abschluss eines Staatsvertrags ein. Dieser sieht ein zusätzliches Investment von 1000 Euro pro Schüler für Technik und Modernisierung in den kommenden fünf Jahren vor. Dabei soll das Geld direkt vor Ort in den Schulen investiert werden, um deren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Links:

Website der FDP zur Digitalen Bildung

Didacta-Interview mit Christian Lindner