Im Rahmen der anstehenden Bundestagswahl beleuchten wir die Positionen der unterschiedlichen Parteien zum Thema Digitale Bildung. Den Auftakt machte eine Zusammenfassung des Positionspapiers der SPD. Dieses Mal nehmen wir Ziele und Maßnahmen der CDU/CSU genauer unter die Lupe.
Bereits im Jahr 2015 betonte der Vorsitzende der CDU-/CSU – Bundestagsfraktion, Volker Kauder, im Rahmen des parteiinternen Kongresses „Bildung 2.0 – Digitale Bildung neu denken“ die Wichtigkeit der digitalen Bildung für die Zukunft des Landes. Es könne nicht sein, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der digitalen Bildung nur im Mittelfeld rangiere. Daraus entstünde ein schwerer Standortnachteil, da es schon jetzt an gut ausgebildeten Fachkräften mit IT-Kenntnissen fehle.
Pakt für Digitale Bildung
Um dem entgegenzuwirken, brauche es, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nadine Schön, eine Offensive für digitale Bildung. Konkreter fordert sie Hochschulen, Schulen, Forschungsinstitute sowie Unternehmen und Politik dazu auf, einen Pakt für Digitale Bildung ins Leben zu rufen.
„Wir müssen bei der digitalen Bildung einen großen Sprung nach vorne machen“, betonte auch Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) im Rahmen der Vorstellung des „DigitalPakt#D“ der Bundesregierung. Zentral hierfür sei die Pädagogik, denn digitale Technik müsse guter Bildung dienen, nicht umgekehrt. Der von Schön geforderte Pakt für Digitale Bildung sei laut Sven Volmering, Berichterstatter für Digitale Bildung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, schon teilweise umgesetzt worden, unter anderem mit der Schaffung eines Internet-Instituts, der Neueinrichtung des Forschungsfelds „Digitale Hochschule“ und dem Förderprogramm Digitale Medien in der beruflichen Bildung. Diese Maßnahmen seien wesentlich von CDU/CSU vorangetrieben worden.
Fächerübergreifende Maßnahmen
Für eine nachhaltige digitale Bildungsstrategie sehen CDU und CSU den fächerübergreifenden Einsatz digitaler Bildungsmedien im Schulalltag als essentiell an. Nur so könnten digitale Kernkompetenzen gefördert werden. Das Aufwachsen in einer technologisch geprägten Welt führe nicht automatisch zu kompetenteren Nutzern. CDU und CSU setzen sich daher für eine bessere technische Infrastruktur an deutschen Schulen ein. Damit soll auch eine digitale Spaltung verhindert werden, die aus der ungleichen Verteilung digitaler Endgeräte entsteht. Neben der technischen Ausstattung der Bildungsstätten, sehen CDU und CSU einen großen Teil der Verantwortung für das Gelingen der Digitalen Bildung bei den Bundesländern. Da diese für die Lehreraus-, fort- und Weiterbildung sowie die Ausstattung der Schulen mit Finanzmitteln und pädagogischen Konzepten verantwortlich sind, spielen sie eine zentrale Rolle in der Ausgestaltung des digitalen Lernens.
Bundesweite Standardisierung der Ausbildung
Um länderübergreifend einheitliche Voraussetzungen gewährleisten zu können, setzen sich CDU und CSU für eine Standardisierung der Lerninhalte und der Pädagogen Ausbildung ein. Der Fokus soll hier nicht nur auf der Vermittlung von technischen Kenntnissen, sondern vor allem auf dem Verständnis der Inhalte sowie deren Produktion liegen. Dieses ist essentiell für die Kreativität und Innovationskraft Deutschlands.
Referenten CDU-Kongress: „Bildung 2.0. Digitale Bildung neu denken“
Sven Volmering, MdB, Berichterstatter für Digitale Bildung
Nadine Schön, MdB, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Stefan Müller, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär BMBF
Michael Kretschmer, MdB, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Thomas Jarzombek MdB, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Digitale Bildung