Entwicklung eines Medienbildungskonzepts

Entwicklung eines Medienbildungskonzepts
26
Okt

Zunehmend wird die Ausstattung von Schulen mit digitalen Endgeräten an vorhandene pädagogische Konzepte gebunden. Auf den ersten Blick mag das sinnvoll erscheinen, denn oft verstauben Notebooks, digitale Tafeln und andere teure Technik in Abstellräumen, ohne sinnvoll genutzt zu werden. Andererseits können Schulen kaum pädagogische Ziele definieren, wenn sie keine Kenntnis von den Möglichkeiten haben, die wiederum auch von einer funktionierenden Infrastruktur wie Netzwerk, WLAN, Internetzugang und Präsentationstechnik abhängen.

Dieses Dilemma lösen viele Schulen pragmatisch, indem sie entweder Konzepte erstellen, die sich an den Kompetenzformulierungen der jeweiligen Länder orientieren oder aus Sammlungen in irgendwelchen Clouds kopiert sind. Mehr als ein Papier für den Leitzordner kommt dabei selten heraus. Meist ähneln diese Konzepte darüber hinaus eher technischen Beschreibungen und Wunschkonzerten.

Im Mittelpunkt des Technologieeinsatzes stehen aber pädagogische Ziele.Wenn Schülerinnen und Schüler auch selbstbestimmt ortsunabhängig lernen können sollen, sind bestimmte technische Vorgaben bereits gemacht. Wenn Lehrende hingegen in jedem Klassenraum präsentieren können sollen, geht es nicht um Unterrichtsqualität, sondern eher um Bequemlichkeit. Dies führt im schlimmsten Fall dazu, dass sich das Unterrichtskonzept nicht ändert, nur das technische Medium.

Das gelebte Konzept hängt oft genug an wenigen Pionieren, deren Kraft und Ausdauer im fordernden Schulalltag begrenzt ist. Es ist aber – genau wie die Vermittlung von Sprachkompetenz – eine Aufgabe aller Fächer und damit Aufgabe einer Schulgemeinschaft.

Daher braucht es kein separates Medienbildungskonzept, wenn digitales Arbeitsformen selbstverständlicher Teil des Fachunterrichts sind. Die Medienberatung Niedersachsen sieht Medienbildung deswegen mittlerweile als Querschnittsaufgabe und als integralen Teil von Schulentwicklung, den man bei der Entwicklung schuleigener Curricula mit in den Blick nehmen muss – genauso wie beispielsweise Methodenkonzepte.

Über den Workshop

Im Workshop wird erläutert, wie sich der Prozess der Gestaltung eines Medienbildungskonzeptes umsetzen lässt – trotz des oben skizzierten Dilemmas. Neben praktischen Tipps und konkreten Beispielen wird auch auf Strategien zum Umgang mit den Forderungen nach der Vorlage eines Papierkonzeptes eingegangen.

Über den Dozenten

Maik Riecken ist medienpädagogischer Berater am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und mitbeteiligt an der Medienentwicklungsplanung des Landkreises Cloppenburg.

Links

Mehr zum Medienbildungskonzept: https://www.medienbildungskonzept.de