All work and no play makes Jack a dull boy – Neue Wege der Wortschatzarbeit

All work and no play makes Jack a dull boy – Neue Wege der Wortschatzarbeit
4
Okt

Es ist schon manchmal frustrierend: gymnasiale Bildung bedeutet, mindestens zwei Fremdsprachen lernen zu müssen – und das ist zeitintensiv. Neben grammatikalischen Grundstrukturen ist es vor allem der Wortschatz, den man mühsam und über lange Zeit lernen muss. Schnelle Erfolge und Lernfortschritte bleiben häufig leider aus. Seit vielen Jahren besteht Vokabelarbeit v.a. darin, den neuen Wortschatz gleichungsartig abzuschreiben und anschließend zu lernen. Doch es geht auch anders: kreativ, mehrkanalig, digital.

Wortschatzarbeit: das Rüstzeug nicht nur „für den kleinen Mann“

Wortschatzarbeit ist vor allem im Unterricht der Unter- und Mittelstufe unabdingbar. Im Gegensatz zu gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, in denen Unterrichtsinhalte oft modular vermittelt werden, ohne obligatorisch sukzessive aufeinander aufzubauen, ist das konsequente Mitlernen im Fremdsprachenunterricht eine selbstverständliche Notwendigkeit.

Auch in der Oberstufe muss weitergehende Vokabelarbeit geleistet werden, die über den Basiswortschatz hinausgeht. Ein Abiturient muss sich einigermaßen fließend in mindestens einer modernen Fremdsprache ausdrücken können. So sollte er zu aktuellen Ereignissen, wissenschaftlichen Inhalten, Politik etc. Stellung nehmen können. Systematische und thematische Wortschatzarbeit helfen dabei besonders, sich auch später im Berufsleben gut zurechtzufinden – in einer globalisierten Welt eine Selbstverständlichkeit.

Neue Wege gehen: Apps und Karteikasten

Das gute alte Vokabelheft hat gewiss seine Berechtigung: Der neue Wortschatz muss aktiv geschrieben werden und auch nach Ende des aktuellen Schuljahres noch (be)greifbar sein. Jedoch ist seit einigen Jahren der Karteikasten – sowohl in physischer Form als auch als methodisches Grundprinzip – hinzugekommen. Dahinter steckt die Idee, Vokabeln individuell zu kategorisieren und dadurch gut erlernten Wortschatz seltener abzufragen, noch Schwierigkeiten bereitende Vokabeln aber mit höherer Frequenz zu präsentieren. Diese Methode liegt sämtlichen namhaften Vokabel-Apps von Anbietern wie „PONS,“ „Phase 6“ oder „Cramfire“ zugrunde – zurecht, da dieses Prinzip wissenschaftlich belegbar ist.

Digitale Tools – nachhaltig, immer und überall

Sicherlich versucht jeder Fremdsprachenlehrer immer wieder mal, neuen Wortschatz auf verschiedene Arten möglichst kreativ zu vermitteln. Dies ist natürlich nicht immer möglich. Im Sinne einer möglichst großen Nachhaltigkeit bietet es sich an, viele Varianten der Vokabelarbeit digital zu kreieren. Digitale Speichermedien bieten den Vorteil günstig und unbegrenzt zu sein. Schwerpunkte wie Wortfelder, Vokabelspiele etc. sind meist jahrgangsübergreifend einsetzbar und können zudem in digitaler Form einer unbegrenzten Anzahl von Schülern zur Verfügung gestellt werden.

Über den Workshop

In diesem Workshop stellt Markus Rauscher eine Reihe kostenloser digitaler Tools vor, welche die Wortschatzarbeit im Fremdsprachenunterricht um kreative Facetten erweitern. Auch wenn die Erstellung von „vocab games“ oft digital erfolgen kann, darf jederzeit noch analog gespielt und geübt werden. Dabei dürfen selbstverständlich auch die Schüler zu Experten werden und selbsterstellte Übungen präsentieren. Zudem lassen sich mit Hilfe von App-Baukästen eigene Apps programmieren und für die ganze Klasse „veröffentlichen“. Anhand von verschiedenen Beispielen aus dem Unterricht und vor Ort, sollen möglichst viele Kollegen ermuntert werden, mit ihren Schülern neue Wege und Medien zu nutzen.

Über den Dozenten

Markus Rauscher ist seit 2001 Lehrer und unterrichtet die Fächer Englisch, Französisch und Informatik, seit 2005 am oberbayerischen Gymnasium Waldkraiburg. Da er sich seit mehr als 30 Jahren intensiv mit Computertechnik und dem Programmieren befasst, gilt sein Interesse schon immer auch dem Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht, u.a. mit „Mebis“, „Hot Potatoes“, Musikvideoclips, div. Flash-Animationen und (teils selbsterstellten) Lern-Apps. Für die Vermittlung von Inhalten im Fremdsprachenunterricht nutzt er gerne – wo sinnvoll – Apps „to go“, Tools zum Erstellen von Apps und weitere digitale Assistenten, die den Anforderungen eines modernen Fremdsprachenunterrichts mit den derzeitigen digitalen Möglichkeiten Genüge leisten sollen.